Aus Tradition das erste Haus am Platz
Das Wirtshaus zum Hirschen, zeitweise auch zum Goldenen Hirschen genannt, liegt an der Untergass, direkt am Eingang der Stadt und unmittelbar neben der 1919 abgetragenen hölzernen Rheinbrücke, welche leider dem Aufstau des Flusses weichen musste. Die Mitte des 19. Jahrhunderts als Umfahrung des Städtchens angelegte Rheinstrasse erschliesst das Gebäude zusätzlich auch rheinseitig. Erstmals erwähnt wird der Gasthof zum Hirschen im Jahre 1523. Der östliche Kernbau (Restaurant und Hotelzimmer) ist 1662 unter Einbezug älterer Substanz von 1573 neu erbaut und 1696 um ein Stockwerk erhöht worden. Die Fassadenmalereien, welche das oberste Stockwerk mit einbeziehen, dürften 1696 entstanden sein. Der Westteil (mit Bistro, Saal und Wohnungen) wurde ab 1847 unter teilweiser Verwendung spätgotischer Mauerteile neu erbaut. Der vorgebaute Saal mit damals offener Arkade zum Rhein hin ist ca. 1870 angefügt worden.
Namhafte und teilweise noch heute in Eglisau ansässige Familien wie die Lauffer, Landert, Wirth, Meyer, Hartmann, Strässler oder Schmid waren Eigentümer des Hirschen, welcher sich während seiner fast 500-jährigen Geschichte als erstes Haus am Platz behaupten konnte. Zu vermerken ist J. W. Goethes Tagebuchnotiz vom 26. Oktober 1797: «Um zwölf Uhr waren wir in Eglisau, wo wir im Gasthof zum Hirsch einkehrten, am vorbeifliessenden Rhein, und um halb zwei weiter fuhren.»